Infos & Tipps zu Geschäfts- und Firmenkonten


  1. Wer muss ein Firmenkonto führen?
  2. Was unterscheidet ein Geschäftskonto vom klassischen Girokonto?
  3. Wer kann Geschäftskonten eröffnen?
  4. Welche Unterlagen benötige ich für die Kontoeröffnung?
  5. Wie finde ich das passende Konto für mein Unternehmen?
  6. Was ist mit "kostenloses Geschäftskonto" gemeint?
  7. Was kosten Überweisungen innerhalb der Euroländer?
  8. Bekomme ich ein Geschäftskonto trotz Schufa-Eintrag?
  9. Wie funktioniert dieser Geschäftskonto-Vergleich?

Was ist ein Geschäftskonto oder Firmenkonto?

Unter Geschäftskonten sind Anlage- und Zahlungsverkehrskonten gemeint, die Unternehmen, Freiberufler oder Selbstständige für den täglichen, geschäftlichen Geldverkehr oder für das Anlegen von Geld, das nicht dem Privatvermögen zugeordnet ist, nutzen. Hierzu zählen Firmenkonten wie das Geschäftsgirokonto, Tagesgeld für Geschäftskunden oder auch Festgeldkonten für die gewerbliche Nutzungsowie für sonstige Unternehmen.

Die folgenden Informationen beziehen sich ausschließlich auf Geschäftskonten für den täglichen Zahlungsverkehr - also den Geschäftsgirokonten.

Tipp: Ein kostenloses Geschäftskonto eröffnen können Sie als Freiberufler oder Selbstständiger mit niedrigen Einkünften fast bei jeder Bank, wenn Sie es privat und auf eigenen Namen beantragen. Es läuft dann praktisch als Privatkonto, Sie nutzen es aber geschäftlich. Bei zu hohen Umsätzen kann die Bank aber eine Umwandlung verlangen!

Wer ist verpflichtet ein Firmenkonto zu führen?

Eine gesetzliche Pflicht zur Führung eines Geschäftskontos besteht nur für haftungsbeschränkte Unternehmensformen wie GmbHs und AGs. Alle anderen Unternehmensformen und Selbstständigen sind nicht verpflichtet, ein Firmenkonto zu führen. Grundsätzlich macht es aber Sinn, private und geschäftliche Finanzen zu trennen. Freiberufler oder Kleinunternehmer können beispielsweise auch ein zweites Privatkonto als Geschäftskonto einrichten. In der Regel tolerieren Banken das in der Praxis.

Es ist sinnvoll, ein Geschäftskonto schon zum Start der selbstständigen Tätigkeit einzurichten. Durch eine klare Trennung zwischen privaten und geschäftlichen Konten werden bei einer möglichen Steuerprüfung durch das Finanzamt Probleme und Unklarheiten vermieden.

Darüber hinaus ist auch die Bank bei einem Konto für geschäftliche Zwecke zu mehr Transparenz verpflichtet. Ein späterer Wechsel zu einem Geschäftsgirokonto ist im Vergleich mit erhöhtem Aufwand verbunden. So kann die nachträgliche Kontoumstellung zu Fehlbuchungen und Rückläufern bei Überweisungen und Lastschriften führen. Diese Lastschriftrückgaben sind teuer und verursachen unnötige Kosten.

Wenn Sie später zu einem Geschäftsgirokonto wechseln, müssen zusätzlich Geschäftspartner informiert und die eigenen Geschäftspapiere erneuert werden. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch wieder Geld.

Hinweis: Machen Sie möglichst frühzeitig einen Geschäftskonto Vergleich und trennen Sie Privates von Geschäftlichem. Eröffnen Sie ein kostenloses Firmenkonto z.B. bei N26, Fidor, Penta, Holvi oder der Netbank und vermeiden Sie so später Ärger mit dem Finanzamt.

Worin liegt der Unterschied zu klassischen Girokonten?

Das Geschäftsgirokonto ist vom Funktionsumfang her mit dem Privatgirokonto identisch. Es können Überweisungen getätigt, Lastschriften beauftragt und Daueraufträge eingerichtet werden. Genauso wie bei einem privaten Konto sind mit Ausnahmen Geldabhebungen am Automaten mit EC-/Girocard oder Kreditkarte möglich. Bareinzahlungen sowie Scheckeinreichungen funktionieren gleichermaßen, jedoch nicht überall. Sie können mit Ihrer Bankkarte / Kreditkarte genauso bezahlen wie Sie es von Ihrem Privat-Bankkonto gewohnt sind.

Wer ein kostenloses Geschäftskonto sucht, wird meist enttäuscht. Wo Angehörige freier Berufe oder Kleinselbstständige ein privates Girokonto kostenlos nutzen können, müssen bilanzierungspflichtige Unternehmen und der Mittelstand "richtige" Firmenkonten verwenden. Besonders der monatliche Grundpreis oder die Grundgebühr machen sich finanziell bemerkbar.

Buchungen sind bei Firmenkonten in der Regel nicht kostenfrei. Den Angaben aus meinem Firmenkonto Vergleich entnehme ich im Schnitt 0,10 Euro für Onlinebuchungen (beleglose Buchungen) und 1,50 Euro für Scheckeinreichungen oder Ausführungen über den Bankschalter (beleghafte Buchungen). Für Mastercard oder Visa-Kreditkarten werden durchschnittlich 25,00 Euro im Jahr berechnet. Die Girocard ist oft entgeltfrei enthalten, wobei die größeren Banken wie Commerzbank, HypoVereinsbank oder Sparkassen, sowie Öko- und Umweltbanken zwischen 6,00 € und 15,00 € jährlich verlangen. Der Bargeldbezug ist bei Geschäftskonten in den entsprechenden Bankenverbünden kostenlos.

Zinsen für Dispokredite und die geduldete Kontoüberziehung ist bei Geschäftskonten im Vergleich zu Privatkonten teurer. Guthabenzinsen gibt es nicht. Die Angaben zum Geschäftsdispo in der Tabelle oben sind nur als grobe Richtlinie zu verstehen. Grundsätzlich verhandeln Banken gern erst nach der Kontoeröffnung mit dem Geschäftskunden über die Höhe der Dispositionszinsen. Ein Firmenkonto auf Guthabenbasis ist grundsätzlich auch möglich.

Tipp: Wenn Sie oft Bargeld benötigen, entscheiden Sie sich für eine Geschäftskonto-Bank mit großem Automatennetz oder mit kostenlosem Bargeldbezug per Kreditkarte. Die meisten Geldautomaten finden Sie bei den Sparkassen. Dann folgt das Bankcard-ServiceNetz der Volks- und Raiffeisenbanken, dann CashGroup und Cash Pool. Bei einigen Direktbanken heben Sie weltweit kostenlos Bargeld mit der Business-Kreditkarte ab.

Wer kann Geschäftskonten bei einer Bank eröffnen?

Geschäftskonten können nur von Unternehmen, Selbstständigen und Freiberuflern eröffnet werden. Zu diesen Gruppen zählen auch die GbR, Kleinunternehmer, Existenzgründer, die GmbH sowie die GmbH & Co. KG, AG, OHG, KG und UG.

Welche Unterlagen benötige ich für eine Kontoeröffnung?

Welche Unterlagen bei der Geschäftskonto-Eröffnung nötig sind, ist bei jeder Bank ein klein wenig unterschiedlich. Es kommt auch darauf an, für welche Unternehmensform Sie ein Firmenkonto eröffnen möchten. Bei allen Banken benötigen Sie grundsätzlich mindestens:

  1. Legitimationsdokumente wie Personalausweis oder Reisepass, Gewerbe- oder Kammeranmeldung + ggf. Handelsregisterauszug

Wird ein Kontokorrentkredit (Dispokredit / Kontoüberziehung) gewünscht oder benötigt, wird die Bank ihre Einkommenssituation berechnen wollen. Hierfür müssen zusätzlich diese Dokumente vorgelegt werden:

  1. mindestens der Einkommensteuerbescheid des vergangenen Geschäftsjahres
  2. ein aktueller Vorsteuervorauszahlungsbescheid
  3. Kontoauszug mit Darstellung der letzten Vorsteuervorauszahlung

Wie finde ich das passende Konto für mein Unternehmen?

Stellen Sie sich vor der Suche nach einem geeigneten Geschäftsgirokonto folgende Fragen:

  • Benötige ich für meine Unternehmensform ein richtiges Geschäftskonto oder genügt ein zweites Privatkonto?
  • Wie viele beleglose und beleghafte Buchungen benötige ich im Monat?
  • Habe ich viele Lastschriften, Überweisungen oder Bareinzahlungen?
  • Brauche ich eine EC-, Giro-, oder Kreditkarte oder geht es auch ohne?
  • Ist ein persönlicher Ansprechpartner in der Bankfiliale nötig oder reicht eine Direktbank?
  • Ist die Kontoüberziehung für mich ein Thema und spielt der Dispokredit eine Rolle?
  • Bei welchen Banken bzw. Geldautomaten in meiner Nähe ist der Bargeldbezug kostenfrei?
  • Werden Kontoauszüge regelmäßig benötigt oder genügt die Zusendung per Post?

Was ist mit "kostenloses Geschäftskonto" gemeint?

Mit "kostenloses Firmenkonto" ist gemeinhin ein Bankkonto für den geschäftlichen Zahlungsverkehr gemeint, das weder einen Grundpreis verlangt, noch Kosten für beleglose Buchungen verursacht. Zusätzlich sollten EC-/Girocard, Mastercard oder Visa-Kreditkarte kostenfrei enthalten sein. In meinem Firmenkonto-Vergleich in der Tabelle oben können Sie die Spalten mit einem Klick sortieren und sich so kostenlose Geschäftskonten anzeigen lassen.

Was kosten Überweisungen innerhalb der Euroländer?

Kürzlich bekam ich eine E-Mail eines Existenzgründers, der wissen wollte, welche Kosten entstehen, wenn er Handel mit einem Geschäftspartner in Polen betreibt. Seit der Einführung von SEPA ist der grenzüberschreitende Zahlungsverkehr innerhalb Europas günstiger. Für Überweisungen in andere Länder der Europäischen Union nutzen Sie die IBAN und BIC Ihres Geschäftspartners. Die Umrechnung in die Zielwährung erfolgt automatisch taggenau. Bei vielen Direktbanken kostet eine EU-Überweisung nichts extra.

Geschäftskonto trotz Schufa-Eintrag?

Mit schlechter Bonität oder vielen Schufa-Einträgen ist die Eröffnung eines privaten Girokontos schon schwer. Wer aber ein Geschäftskonto ohne Schufa für sein Einzelunternehmen oder seine Kapitalgesellschaft braucht, hat bei den klassischen Banken schlechte Karten. Stand März 2018 sind aber einige Direktbanken bzw. Fintechs mit entsprechenden Produkten auf dem Markt. So zum Beispiel das N26 Geschäftskonto (nur Selbstständige und Freiberufler), Holvi, Penta (auch Kapitalgesellschaften) oder die Fidor Bank. Letztere führt ein schufafreies Firmenkonto unter der Bezeichnung Fidor Smart Geschäftskonto. Es handelt sich um ein Guthabenkonto mit einer Prepaid Kreditkarte. Eine gute Option für Selbstständige mit Bonitätsproblemen, wie ich finde.

© 2018 Geschäftskonto Vergleich
Powered by Webnode
Create your website for free! This website was made with Webnode. Create your own for free today! Get started